Saftiger Marillenkuchen – mehr Kindheitserinnerung geht nicht
Ach, was sind wir als Kinder im Garten zwischen den Obstbäumen herumgerannt. Wenn uns während des Spielens der Hunger übermannt hat, zack – runter vom Rad oder raus aus dem Wasser und ab in den Obstgarten, um Marillen, Pfirsiche oder sonstiges Obst vom Baum zu stibitzen. Marillen, meine erste große Liebe aus Kindheitstagen, standen da hoch im Kurs. Manchmal zum leichten Missfallen meiner Mutter, die auf der Suche nach reifen Marillen für den Marillenkuchen oder Marillenknödel nur mehr die übrig gebliebenen harten und noch grünen “Wurfgeschosse” vorfand. Damit konnte man natürlich keinen Marillenkuchen mehr backen. Aber Muttern wäre nicht Muttern wenn sie nicht für würdigen Ersatz hätte sorgen können. Unter mörderischem Aufwand und ungeahnten Irrwegen fand man schließlich Ersatz – beim ortsansässigen Greissler. Ha ha, ja den gab’s zu meiner Zeit wirklich noch und dieser dient nicht nur zu Illustrationszwecken zeitgenössischer Kinderbücher.
So, um schließlich mal auf den Punkt zu kommen… danach gab es den herrlichsten Marillenkuchen, den ich je in meinem Leben gegessen habe. Meine Mutter hat da ja so einige Schätzchen in ihrem zerfledderten Kochbuch, oh sorry, heutzutage heißt das ja “shabby”, die ich schon noch aus ihr herauskitzeln werde. Aber vorerst, genießt diesen herrlichen Marillenkuchen. Seid allerdings gewarnt – dafür müsst ihr eine ordentliche Extrarunde auf dem Hometrainer drehen, denn früher hat man keine Kalorien gezählt. Mit anderen Worten – der hat schon ordentlich was zu bieten 😉
Grundrezept für einen saftigen Blechkuchen mit Obst
Dieses Teigrezept könnt ihr mit beliebigen Früchten abwandeln. Im Winter ist es mit frischen Früchten schwierig. Da bieten sich tiefgekühlte Früchte für den Kuchen an. Dazu lasst ihr die Früchte am besten in einem Sieb (mit Tropftasse darunter) ganz auftauen. Durch das Auftauen bildet sich viel Flüssigkeit, die ihr bitte danach wegschüttet, denn das würde den Kuchen nur matschig machen.
Den Kuchen könnt ihr nun nach Herzenslust mit den aufgetauten Früchten belegen.

Saftiger Marillenkuchen - eine Rückblende in die Kindheit
Zutaten
- 1 kg Marillen
- 300 g zimmerwarme Butter
- 300 g Staubzucker
- 300 g Mehl
- 1 EL Backpulver
- Saft von ½ Limette
- ein paar Limettenzesten
- 1 Prise Salz
- 5 Eier
- 1 Packung Vanillezucker
- etwas Staubzucker zum Bestreuen
Anleitungen
- Die Marillen halbieren und entkernen. Den Zucker sieben und mit der Butter schaumig schlagen. Nach und nach die Dotter hinzufügen und weiter schaumig schlagen. Eine Prise Salz und den Vanillezucker hinzufügen.
- Das Eiklar zu Schnee schlagen und unter die Masse heben. Den Limettensaft und die Limettenzesten zugeben. Zum Schluss das mit dem Backpulver versiebte Mehl unterheben.
- Den Teig in eine bebutterte Blechkuchenbackform geben (ein höheres Backblech geht auch). Mit den Marillenhälften belegen und im Backrohr bei 160°C Heißluft ca. 45 min. backen.
- Mit Staubzucker bestreuen und servieren. Der Kuchen hält sich kühl gelagert gut ein paar Tage und schmeckt von Tag zu Tag besser, sofern solange etwas davon da ist…
Hallo Betty, gerade deinen Blog gefunden…ich bin begeistert!!
Zu dem Kuchen: kannst du mir die Größe der Backform nennen, für die dieses Rezept passt?
Danke!
Viele Grüße aus der Nähe von Hamburg
Eva
Liebe Eva, so ein schönes Kompliment! Vielen vielen Dank!!!
Ich verwende für dieses Rezept immer eine Form mit den Maßen 40x27x6 (Breite/Länge/Höhe). Habe es aber auch schon auf einem normalen Backblech mit den Standardmaßen gemacht und hat auch super funktioniert. Vielleicht lässt du ihn dann 5 min kürzer im Ofen. Müsstest ausprobieren, jeder Ofen arbeitet ein bisschen anders 😉
Wichtig ist nur, dass die Form/das Blech einen etwas höheren Rand hat, damit nichts drüberläuft.
Gutes Gelingen und ich hoffe, der Kuchen schmeckt euch auch so gut wie uns.
Herzliche Grüße Richtung Hamburg (eine tolle Gegend, die ich sehr sehr mag!!)
Betty