Food-Fotografie

…für mich eines der schönsten Dinge der Welt. Schon seit jeher konnte ich stundenlang schöne Foodfotos in Kochbüchern oder Kochzeitschriften betrachten. Aus dieser Leidenschaft heraus hat sich schließlich auch mein beruflicher Weg hin zur Food-Fotografin entwickelt.

Begonnen hat es mit meinem Foodblog Mundgefühl auf dem ich versuche, Leute zu animieren, den Kochlöffel wieder selbst in die Hand zu nehmen. Schöne und ästhetische Foodfotos sollen zeigen wie einfach man gesund kochen kann und was für eine Bereicherung das für unser Leben ist.

Essen ist nicht nur Grundbedürfnis eines jeden Menschen, sondern ein zentrales soziales Element. Gemeinsam zu kochen und zu essen ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens und tut nicht nur unserer Gesundheit, sondern auch unserer Seele gut.

 

Was ist Food-Fotografie – und wozu braucht man sie?

Food-Fotografie ist mehr als schöne Essensbilder. Heutzutage ist jedes Smartphone mit einer qualitativ hochwertigen  Kamera ausgestattet und man kann sehr gut Essen fotografieren, wirst du vielleicht sagen. Es geht aber nicht um die Botschaft „Hier steht ein Wiener Schnitzel auf dem Tisch“, sondern die Aufgabe des Food-Fotografen ist es, das Essen von seiner besten Seite zu zeigen. Er soll Emotionen im Betrachter wecken, ihn ins Bild ziehen. Das alles kann man mit Licht, Farbe, Linienführung, Bildkomposition, Gestaltungsprinzipien, Auswahl der verwendeten Props, Untergründe, etc. bewusst steuern. Ein richtig gutes Food-Foto entsteht in den seltensten Fällen durch Zufall!

Food-Fotografie soll Appetit machen! Früher war sie vorwiegend in der Welt der Werbung, Kochmagazine und Kochbücher zuhause. Das Essen wurde mit den verschiedensten Hilfsmitteln wie Rasierschaum, Leim oder Farbe in Form gebracht, um DAS perfekte Foto hervorzubringen. Heute setzt man in der Food-Fotografie auf Natürlichkeit. Das „Model“ soll im Anschluss gegessen werden können und nicht im Müll landen. Natürlich gibt es Tricks derer man sich bedienen darf, um die Fotos appetitlicher zu machen. Dabei bleibt aber alles essbar.

Heute ist die Food-Fotografie zusehends Teil unseres Alltags geworden. Sieht man sich im Restaurant um, wird erst mal ein Foto gemacht bevor man mit dem Essen beginnt. Auch wenn es nur für Social Media oder die Familie zuhause ist – man will das Essen ansprechend präsentieren.

 

Welche Ausrüstung benötigt man für die Food-Fotografie?

Beginnen wir mit der Ausrüstung. Welche Kamera ist für meine Zwecke geeignet? Muss es ein teures Modell sein oder kann man bereits mit Einsteigermodellen ansprechende Fotos machen? Welches Objektiv ist das richtige? Worauf sollte ich achten?

Meiner Erfahrung nach braucht man am Anfang viel weniger Ausrüstung als man denkt. Auch günstige Kameras können mittlerweile schon sehr gute Bilder machen. Konzentriere dich am Anfang lieber auf deine Entwicklung. Lerne mit dem umzugehen, was du bereits hast – vielleicht die Kamera deines Vaters oder eventuell ein gebrauchtes Modell? Egal, auch wenn es nur das Smartphone ist. Ausprobieren, Erfahrungen sammeln und dazulernen ist in der Anfangsphase das wichtigste. Erweitere dein Wissen Schritt für Schritt. Am Anfang neigt man nämlich dazu, alle möglichen Tools für wichtig zu erachten. Der Ärger ist groß, wenn man nach einiger Zeit feststellt, dass man das eine oder andere gar nicht für seine Zwecke braucht. Daher lieber klein anfangen und sich nach und nach steigern bzw. das Equipment aufrüsten, um DAS perfekte Food-Foto zu machen.

Ist man mit der Bedienung der Kamera samt ihren Einstellungen schon etwas betraut kann man sich Gedanken über die Anschaffung eines Objektivs machen. Dieses ist wichtiger als die Kamera selbst. Spare nicht am Objektiv, sondern nimm das beste, das du dir leisten kannst.

 

Bei der Objektivauswahl sind Lichtstärke und Brennweite relevant

Die Lichtstärke wird auf einem Objektiv mit dem kleinsten Blendenwert angegeben, der mit diesem Objektiv erreicht werden kann. Das wäre zum Beispiel f1,4 oder f1,8. Je kleiner dieser Wert ist, desto größer ist die Blendenöffnung durch die das Licht auf den Sensor fallen kann. Man nennt dies auch Offenblende.

 

Wozu braucht man das für Food-Fotos?

Je kleiner dieser Blendenwert ist, desto besser kann man das Hauptmotiv abbilden. Das heißt, dass das Essen im Fokus ist und der Hintergrund verschwimmt. Der Betrachter erkennt auf einen Blick das Wesentliche des Bildes (das Essen) und ist nicht von der Umgebung abgelenkt.

 

Welche Objektive eignen sich besonders für die Food-Fotografie?

Dem menschlichen Auge entspricht ungefähr eine Brennweite von 50 mm. Fotos, die damit aufgenommen werden wirken für uns natürlich. Sie eignen sich, um ganze Tischszenen aufzunehmen.

Objektive mit einer Brennweite von 90 oder 100 mm nehmen dahingegen nur einen kleinen Ausschnitt von dieser Szene auf. Je nach Abstand zum Motiv, lassen sich damit wunderschöne Detailaufnahmen machen, da diese Objektive eine geringe Tiefenschärfe ermöglichen. Ein wichtiges gestalterisches Element in Kombination mit der Lichtstärke.

Diese beiden Objektive sind perfekt für die Foodfotografie!

 

Licht ist Licht, oder doch nicht?

Was hat es mit dem Licht auf sich? Licht ist vielleicht der wichtigste Gestaltungsfaktor in der Foodfotografie, denn das Spiel zwischen Licht und Schatten verleiht dem Essen erst die richtige Stimmung und Spannung.

Du kennst vielleicht die Situation, wenn man schnell von dem lecker Gekochten ein Foto machen möchte, um es jemandem schmackhaft zu machen. Am Foto sieht das 5-Sterne-Gericht aber plötzlich nur mehr fahl und eintönig aus und man ist ratlos. Warum ist das so oder wie kann man es besser machen? Mit dieser Frage beschäftigen sich an der Westküste der USA ganze Food Photography Kurse. Diese soll nämlich ganz besonderes Lichtverhältnisse aufweisen und sehr beliebt für solche Lehrgänge. Kurz gesagt, diese Frage werden wir heute nicht klären, aber vielleicht begnügen wir uns damit, uns der Sache anzunähern.

Lieber natürliches Licht verwenden oder auf künstliches Licht setzen? Alles hat ganz klare Vor- und Nachteile. Scheint gerade noch die Sonne, schiebt sich plötzlich eine Wolke davor und ändert die Lichtsituation ganz dramatisch. Mit diesen Bedingungen ein stabiles Ergebnis zu erzielen ist nicht immer einfach. Mit künstlichem Licht ist man unabhängig von solchen Faktoren und auch der Tageszeit. Aber sind die Ergebnisse dieselben? Meiner Meinung nach nicht. Daher fotografiere ich zu 100 % mit natürlichem Licht, denn natürliches Licht erzeugt natürliches Aussehen!

 

Wie soll ich Food fotografieren?

Ein Fenster als Lichtquelle reicht aus. Dabei sollte man darauf achten, dass die Sonne nicht direkt in das Zimmer scheint, denn das erzeugt harte Schatten und unter Umständen auch unerwünschte Reflexionen. Wo man das beste Licht in den eigenen vier Wänden hat, muss man selbst herausfinden. Ein Nordfenster allerdings wäre hier ein Glücksfall, da es sich bestens für die Foodfotografie eignet und grundsätzlich für Foodaufnahmen sehr günstig ist. Wo man schlussendlich das beste Licht in den eigenen vier Wänden findet, kann man nur selbst ausprobieren. Am besten man macht seine Foodfotos in verschiedenen Räumen zu unterschiedlichen Zeiten. Hier kann man schon viel über die Lichtverhältnisse lernen und experimentieren.