In jedem Land sowie in jeder Familie gibt es Traditionen zu Ostern. In unserer Heimat ist das ganz klar der Kärntner Reindling. Da diesen allerdings niemand so gut bäckt wie meine Schwiegermutter, habe ich diese Tradition aufgegeben und mich auf die Suche nach etwas Neuem begeben. Mein Söhnchen ist ja ein ausgesprochener Liebhaber von Briocheteig und so haben wir letztes Wochenende Briocheküken aus Germteig (Hefeteig) gebacken. Und das mit großer Begeisterung!
Dieses Rezept ist nicht schwer, aber ihr braucht ein bisschen Zeit
Die Briocheküken aus Germteig (Hefeteig) sind überhaupt keine Kunst, aber es empfiehlt sich diese zu machen, wenn ihr ohnehin zu Hause seid und nebenbei immer wieder mal kurz den Teig durchkneten könnt.
Die Zutaten sind schnell zusammengemixt, jedoch muss der Teig dazwischen immer wieder gehen. Das beansprucht alles in allem ca. 2 Stunden. Allerdings beträgt davon die reine Arbeitszeit maximal 30 Minuten. Der Aufwand ist nicht sehr groß, man muss halt nur in der Nähe sein.
Wie gesagt, es geht nicht ganz schnell, ist aber wirklich mal ein Hingucker auf jedem Ostertisch oder auch ein schönes Mitbringsel für Freunde. Geschenke aus der Küche haben für mich immer einen besonderen Wert!
Beim Germteig (Hefeteig) kommt es auf das Gefühl an
Germteig kann manchmal etwas tückisch sein. Daher braucht man ein bisschen Gespür für ihn.
Der Teig soll so lange „abgeschlagen“ werden, bis er sich von selbst vom Schüsselrand bzw. Knethaken löst. Er soll dabei weich und geschmeidig sein. Man soll einen Finger leicht in den Teig drücken können, ohne dass etwas kleben bleibt. Die entstandene Mulde soll sich gleich wieder schließen. Dann ist er perfekt.
Man kann hier vielleicht nicht zu 100 % nach den Mengenangaben gehen, denn die richtige Zusammensetzung hängt von vielen Komponenten ab, wie z.B. vom verwendeten Mehl oder den Eiern. Hier variieren die Größen stark und verändern natürlich die Konsistenz des Teiges. Es kann also durchaus sein, dass ihr noch etwas Mehl oder Milch zugeben müsst, um den Teig geschmeidig zu bekommen.
Unbedingt beachten, damit die Briocheküken aus Germteig (Hefeteig) auch gelingen
- Die Milch bzw. die zerlassene Butter dürfen nur lauwarm sein, denn sonst wird die Germ kaputt und der Teig geht nicht mehr auf
- Salz erst zugeben, wenn das Dampfl (Vorteig) bereits gegangen ist, denn es hemmt sonst den Gärprozess
- Der Teig soll abgedeckt (!) an einem warmen Ort gehen gelassen werden. Germteig hasst Zugluft. Achtet also unbedingt darauf, dass ihr keinen Durchzug habt
- Haltet die Gehzeiten unbedingt ein, um ein gutes Ergebnis zu erzielen
Die süße Form der Küken ist ganz einfach zu machen – ihr müsst lediglich dünne Rollen formen und diese einmal verknoten. Aus dem oberen Ende, das heraussieht, könnt ihr Kopf und Schnabel formen.
Nach dem Backen steckt ihr einfach Hagelzucker oder Rosinen für die Augen in das Küken.
Am besten genießt ihr die Briochküken aus Germteig (Hefeteig) zur Osterjause oder nach Ostern zum Frühstück mit Butter und selbstgemachter Marmelade. Besonders lecker schmecken sie mit selbst gemachtem Holundergelee oder der Erdbeermarmelade.
Briocheküken aus Germteig (Hefeteig)
Zutaten
- 450 g Mehl
- 70 ml lauwarme Milch
- 50 g Zucker
- 3 Eier
- 150 g zerlassene Butter
- 20 g frische Hefe (Germ)
- ½ Biozitrone (nur der Abrieb)
- 1 Prise Salz
- 1 Ei zum Bestreichen
- etwas Hagelzucker oder Rosinen für die Augen
Anleitungen
- Die Germ in ca. 3 EL der lauwarmen Milch mit 3 TL Zucker auflösen.
- Mehl in eine Schüssel geben. In die Mitte eine Mulde drücken und die aufgelöste Germ hineinschütten. Mit ca. einem Viertel des Mehls vermischen, mit einem Küchentuch abdecken und an einem warmen Ort 15 Minuten gehen lassen (Dampfl).
- Dann werden die restlichen Zutaten zum Dampfl gegeben und gut vermischt. Den Teig so lange in der Küchenmaschine kneten, bis er sich vom Knethaken löst und schön geschmeidig ist. Den Teig wieder abdecken und gehen lassen bis er sich verdoppelt hat.
- Danach wird der Teig noch einmal durchgeknetet.
- Für die Briocheküken kleine dünne Rollen formen und einfach einmal verknoten. Das obere Ende soll heraussehen und daraus könnt ihr einfach einen Kopf bzw. Schnabel formen. Aufs Backblech legen und noch einmal 1/2 Stunde gehen lassen. Mit Ei bepinseln und bei 200°C Heißluft ca. 12 Minuten backen.