Eierlikör mit Rum. Weihnachten oder Ostern ohne Eierlikör? Geht das denn? Dann frag mal ein Kind, ob es ein Weihnachten ohne Christkind oder Ostern ohne Osterhasen geben kann. Wohl eher nicht… Daher möchte ich heute ein besonderes Rezept mit euch teilen – meinen Eierlikör mit Rum.
Wenn ich sage, ich bin mit Eierlikör aufgewachsen, meine ich das natürlich nicht im wörtlichen Sinne. Als Kind schaute ich nur zu wie sich die Erwachsenen über das goldene Getränk freuten und zusehends lustiger wurden. Später habe ich mich dann selbst darin versucht, einen wirklich guten Eierlikör herzustellen. Zugegeben, es hat schon einige Versuche gedauert bis er wirklich gut wurde. Die erste Version war „schnittfest“ und ließ sich nicht aus der Flasche locken. Der nächste Versuch war einfach nur hochprozentig und ebenfalls nicht trinkbar. Einziger Vorteil – man brauchte sich nicht vor einer Salmonellenvergiftung fürchten, denn die wären schon beim Geruch der hochprozentigen Zugabe in den Freitod geflüchtet.
Mittlerweile ist er aber ein Träumchen und fixer Bestandteil unserer Feierlichkeiten. Denn ein selbst gemachter Eierlikör ist nicht mit gekauftem zu vergleichen. Außerdem ist er ein tolles Geschenk aus der Küche über das sich bisher noch jeder riesig gefreut hat 😉
Worauf sollte man bei der Herstellung von Eierlikör achten?
Das Wichtigste sind natürlich die Eier. Sie sollten Bioqualität aufweisen und so frisch wie nur möglich sein. Da die Verwendung von rohen Eiern immer ein Risiko in sich birgt (Salmonellen), muss die beste Qualität der Eier einfach Standard sein. Die Wahrscheinlichkeit einer Salmonellenvergiftung ist zwar sehr gering, aber wenn man sie hat, ist die Erkrankung überaus schwerwiegend und gefährlich.
Industriell hergestellter Eierlikör weist einen Endgehalt von mind. 14 % an Alkohol auf. Das ist die erforderliche Menge an Alkohol, um Salmonellen abzutöten. Im Hausgebrauch ist der Endgehalt schwierig zu ermitteln, denn es kommen ja auch noch andere Zutaten dazu und das verdünnt die Alkoholkonzentration wieder. Das einzige was hilft, ist das Erhitzen der Eier mindestens für 6 Minuten auf über 64°C. Das führt allerdings zum Stocken der Eier. Das wollen wir natürlich auch nicht.
Wer also auf Nummer sicher gehen möchte, kann für den selbstgemachten Eierlikör mit Rum einen kleinen Umweg in der Herstellung machen. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung muss man die Dotter mit dem hochprozentigen Alkohol vermischen und mindestens 3 Tage lang bei Zimmertemperatur (!) stehen lassen. Das sorgt für eine Keimreduktion bzw. die Abtötung der Keime. Erst dann macht man mit der Reihenfolge in der Eierlikörherstellung weiter. Wenn er einmal fertig ist, soll er kühl und dunkel gelagert werden. So bleibt die gute Qualität erhalten. Ist die Flasche angebrochen, sollte der Eierlikör innerhalb von 6 Monaten verbraucht werden. Ungeöffnet hält er sich 12 Monate. Diese Zahlen kann ich leider nicht aus eigener Erfahrung bestätigen, denn so lange hatten wir noch keinen 🙂
Auf euer Wohl!
Eierlikör mit Rum
Zutaten
- 10 sehr frische Eidotter Bioqualität
- 260 g Staubzucker
- 1 Vanilleschote
- 750 ml Milch
- 250 ml Sahne
- 300 ml Rum
- 70 ml Weingeist
Anleitungen
- Den Backofen auf 100°C vorheizen und die sauberen Flaschen für ca. 15 – 20 min in den Ofen geben, damit sie steril werden.
- Das Mark der Vanilleschote herauskratzen. Milch mit dem Vanillemark, der ganzen Vanilleschote, der Sahne und der Hälfte des Zuckers unter Rühren aufkochen und anschließend abkühlen lassen.
- Die Dotter mit dem restlichen Zucker über Wasserdampf schaumig schlagen, bis die Masse dick und cremig wird (Vorsicht mit der Hitze sonst habt ihr Eierspeise!)
- Die Vanilleschote aus der Milch entfernen und diese vorsichtig in die Dottermasse einrühren. Zum Schluss den Rum mit dem Weingeist unterrühren.
- Eierlikör in die Flaschen füllen und ein paar Tage an einem kühlen Ort ruhen lassen.