Pizzateig – dick oder dünn? Hier scheiden sich die Geister
Wir alle lieben Pizza, doch sie muss genauso sein, wie wir sie uns vorstellen. Der eine mag lieber die amerikanische Variante mit dickem Boden, für den anderen gibt es nur die italienische Variante mit dünnem Boden. Für mich muss der Teig auch dünn und kross sein, sonst fällt es mir schwer, dem Ding den Namen „Pizza“ zu geben. Daher findet ihr hier nur Tipps für den dünnen Boden. Doch wie gelingt der perfekte Pizzateig?
Selbstgemacht oder doch lieber aus dem Kühlregal?
Selbstgemachter Pizzateig dauert naturgemäß länger als sich ein Fertigprodukt aus dem Regal zu fischen. Da ich aber auf ungeliebte Zusatzstoffe verzichten möchte und wissen will, was denn so in meinem Essen drinnen ist, mache ich ihn lieber selbst.
Gut, aber „Pizzateig“ und „schnell“ passen eigentlich nicht zusammen. Ich behaupte doch, denn ich bereite den Pizzateig einmal frisch zu und friere ihn portionsweise ein. So habe ich für mehrere Gelegenheiten selbst gemachten Pizzateig zuhause, den ich nur mehr belegen muss. Dasselbe mache ich mit der Tomatensauce: Ich koche einmal eine größere Menge vor und fülle den Rest in Gläser ab, auf die ich dann nach Belieben zugreifen kann. Das kann man sehr gut an einem Wochenende, wenn mal mehr Zeit zum Kochen verfügbar ist, vorbereiten.
7 Tipps für die perfekte Pizza
- Zutaten Weniger ist mehr. Der richtige Pizzateig verlangt nur nach Mehl, Wasser, Salz, Hefe, Olivenöl und Zucker. Verwendet dafür unbedingt Mehl der Type „00“. Warum erläutere ich am Ende des Beitrags nochmal ausführlich.
- Frische Hefe In einigen Rezepten wird Trockengerm angegeben. Nach meiner Erfahrung wird der Teig mit frischer Hefe viel besser und gibt dem Teig erst den charakteristischen Geschmack.
- Langes Kneten Das ist im Zeitalter der Küchenmaschinen wirklich kein Problem mehr. Der Teig sollte so lange geknetet werden, bis sich alle Zutaten zu einem glatten Teig verbunden haben und der Teig sich schön von der Schüssel löst. Das dauert in etwa 10 Minuten.
- Teig 2x gehen lassen Die Hefe sorgt für die lockere Konsistenz des Teiges. Um aktiv werden zu können braucht sie etwas Zucker, einen warmen Ort und Zeit. Es gibt Rezepte mit Teigen, die 24 Stunden und mehr ruhen müssen. Diese eignen sich für mich als spontane Köchin weniger, daher findet ihr in meinem Rezept lediglich eine Gehzeit von insgesamt 1 Stunde. Dabei schlage ich den Teig nach 1/2 Stunde einmal ein und lasse ihn dann nochmal für 1/2 Stunde gehen. Das genügt, um ein tolles Ergebnis zu erzielen.
- Pizzateig liebt es heiß Um einen wirklich krossen Boden zu bekommen, muss der Ofen so richtig heiß sein. Modernere Backöfen lassen sich schon auf 300° C oder mehr aufheizen. Für die Pizza kann es nicht heiß genug sein. Legt ein Backblech auf die unterste Stufe und heizt dieses mit dem Ofen auf höchster Stufe vor (Ober- und Unterhitze).
Tipp: Wer Pizza aus dem Holzofen liebt, sollte sich die Anschaffung eines Pizzasteins überlegen. Dieser speichert die Hitze sehr lange, nimmt die Feuchtigkeit des Teigs auf und sorgt dafür, dass der Boden knusprig wird. Durch die Hitze verkürzt sich die Backzeit, was wiederum dafür sorgt, dass der Teig außen knusprig wird und innen saftig bleibt. - Würzige Tomatensauce Selbst der beste Teig ist nichts ohne eine gute Tomatensauce. Hier liegt das Geheimnis in der Kochzeit. Je länger, desto besser. Um es praktikabel zu halten, köchelt meine Sauce 2 Stunden. Wer länger Zeit hat, umso besser. Ich koche immer eine große Menge Tomatensauce auf Vorrat, die ich heiß in Gläser fülle und bei Bedarf sofort parat habe.
Wer keine 2 Stunden Zeit hat, für den habe ich auch eine leckere Alternative. Probier doch meine Turbo Tomatensauce, die du im Rezept Schnelle Pizzaballs mit Schinken, Salami und Mozzarella findest. - Pizzateig einfrieren und sofort frische Pizza genießen Wenn uns der spontane Pizzahunger überfällt, ist es einfach praktisch, gleich den selbstgemachten Teig zur Hand zu haben. Dazu drücke ich den fertigen Teig flach und friere ihn in einem Gefrierbeutel ein. Das hat den Vorteil, dass der Teig sobald er aufgetaut ist, nur mehr ausgerollt werden muss und sofort belegt werden kann.
Welches Mehl für den perfekten Pizzateig?
Warum sollte man Mehl der Type „00“ verwenden? Macht das wirklich einen Unterschied? Da muss ich ganz klar JA sagen! Natürlich könnt ihr den Pizzateig auch mit normalem Mehl machen, das ihr gerade zuhause habt. Der Pizzateig wird mit dem Mehl der Type „00“ aber viel feiner. Wer seine Pizza einmal damit gemacht hat, wird kein anderes Mehl mehr verwenden. Versprochen!
Hier ein paar FAQs zum Mehl der Type „00“
Die Verwendung von Mehl der Sorte „00“ für Pizzateig ist eine gängige Praxis in der italienischen Küche, insbesondere für die Herstellung von neapolitanischer Pizza. Es gibt mehrere Gründe, warum Mehl der Sorte „00“ bevorzugt wird:
- Fein gemahlen: „00“-Mehl ist sehr fein gemahlen. Das bedeutet, es hat eine sehr feine Textur. Dies führt zu einem zarten und leicht zu verarbeitenden Teig, der sich gut ausrollen und formen lässt, ohne zu reißen.
- Hoher Glutengehalt: „00“-Mehl hat in der Regel einen höheren Glutengehalt im Vergleich zu anderen Mehlsorten. Dies führt zu einem elastischen Teig, der beim Backen eine luftige Kruste bildet und eine weiche, zarte Krume im Inneren der Pizza ergibt.
- Schnelle Fermentation: Aufgrund seiner feinen Textur und des hohen Glutengehalts fermentiert „00“-Mehl relativ schnell. Dies ermöglicht eine kürzere Ruhezeit für den Teig und führt zu einer leichteren, luftigeren Kruste.
- Tradition: In Italien wird „00“-Mehl schon seit Langem für die Herstellung von Pizza verwendet, insbesondere in der Region Neapel, wo die neapolitanische Pizza ihren Ursprung hat. Dies hat zu einer Tradition geführt, die bis heute gepflegt wird.
Das Grundrezept für den Pizzateig findet ihr in meinem Blogbeitrag Pizza Margherita, das ich euch hier gleich verlinke. Ich wünsche euch gutes Gelingen 🙂